Martin Graff: „Grenzvagabund“

Autorenlesung im Institut Français am 2. November 2011

In seinem teils autobiografisch, teils fiktionalen Buch berichtet der elsässische Autor Martin Graff, wie er sich auf die Spuren seines Vaters begibt, der zunächst als französischer Soldat während des Zweiten Weltkriegs gegen die Wehrmacht gekämpft hatte, dann aber von den Deutschen zwangsrekrutiert („Malgré Nous“) wurde und schließlich 1945 in Polen als „deutscher“ Soldat fiel.

Im Zuge seiner verzweifelten Suche werden dem Sohn die Parallelen des schlesischen zum elsässischen Schicksal bewusst. Schließlich trifft er seine Halbschwester, die ihm berichtet, was Graff bereits zu ahnen glaubte: sein Vater ist gar nicht tot! Vielmehr habe er sich den polnischen Partisanen angeschlossen und eine Familie in der neuen Volksrepublik Polen gegründet. Doch damit ist diese abenteuerliche Geschichte noch lange nicht vorbei…

Martin Graff wurde 1944 in Munster im Département Haut-Rhin geboren. Er ist Elsässer. Graff studierte Theologie, Philosophie und Romanistik an der Universität Straßburg. Bekannt wurde er als Journalist und Filmemacher.

Martin Graff hat sich kritisch, komisch und kabarettistisch mit dem Verhältnis von Franzosen und Deutschen auseinandergesetzt. Er schrieb 20 Bücher und drehte mehr als 200 Filme. Den deutsch-französischen Journalistenpreis erhielt Martin Graff insgesamt fünf Mal. Er ist der einzige Franzose, der in französischen Schulbüchern mit einem Text auf Deutsch vorkommt („Je t'aime moi non plus“), der für „DIE ZEIT“ geschrieben wurde. Sein Roman „Grenzvagabund“, den Martin Graff auf Deutsch und Französisch geschrieben hat, wurde mit dem Premier Prix de Littérature vom Salon du Livre de Marlenheim prämiert.

In Zusammenarbeit mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Mainz e.V. und dem Institut Français in Mainz.

Einladungsflyer (pdf)

Kai Mühleck hat im Blog einen Bericht und Bilder von der Veranstaltung hinterlegt.

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